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1923 - 1932
Die Gründung
Am 10. Dezember 1923 gründet Josef Bohle trotz der in Deutschland herrschenden Hyperinflation sein Unternehmen. In einer Werkstatt seines Schwagers in Ohligs (Nordrhein Westfalen, Deutschland) richtet er sich eine kleine Ecke ein, um Schneiderädchen zu produzieren. Die ersten Kunden sind Messerfabrikanten, welche Taschenmesser mit Glasschneiderädchen herstellen.
1930 baut Josef Bohle sein eigenes Betriebsgebäude in Solingen. Man möchte und kann nun auf eigenen, wirtschaftlichen Beinen stehen. Mittlerweile unterstützt auch Sohn August Bohle nach einer Lehre zum Schlosser seinen Vater im Betrieb.
Ab 1932 beginnt die Produktion kompletter Glasschneider unter den Marken JBOR (Josef Bohle Ohligs Rheinland) und JBORExtra. .
1933 - 1942
Die Geburtsstunde der Marken Silberschnitt® und Veribor®
1936 wird die Marke SILBERSCHNITT eingetragen: Ein historischer Augenblick, denn dies ist die Geburtsstunde eines Qualitätswerkzeuges. Als Silberschnitt bezeichnet man die silbrig glänzende Fissur, die ein Qualitätsschnitt im Glas hinterlässt. Und obwohl dieses deutsche Wort für manchen internationalen Kunden schwierig auszusprechen war, so ist dies doch kein Hindernis gewesen, in der ganzen Glasbearbeitungs-Welt bekannt zu werden.
Auch die Marke Veribor® bekam 1936 ihre Eintragung als Warenzeichen bescheinigt. Die Marke, die ab den 1950er Jahren namensgebend für das Saugheber-Sortiment ist, wurde in den 1930er und 1940er Jahren noch für Glasschneider genutzt.
Die Kriegsjahre
In den Kriegsjahren droht permanent die Gefahr der Einberufung zum Wehrdienst oder gar die Zerstörung des Betriebs. Durch die einzigartige Positionierung in einem kleinen Spezialmarkt kann das das Unternehmen jedoch immerhin seine Tätigkeit fortsetzen, auch wenn das Material knapp ist und Personal fehlt.
1943 - 1952
Die erste große Investition
Nach dem Zukauf von Nachbargrundstücken 1951 beginnt man mit dem Bau von drei Sheddachhallen. Dies ist die erste große bauliche Investition des jungen Unternehmens.
Produkterweiterungen
1952 wird die Marke Diamantor® eingeführt. Der DIAMANTOR ist ein 1-Rädchen-Glasschneider mit der typisch angelsächsischen und amerikanischen Griffgestaltung. Im gleichen Jahr beginnt die Herstellung von Silberschnitt® Hartmetall-Schneidrädchen, die für eine enormen Produktivitätssteigerung sorgen und zum Erfolgsprodukt im maschinellen Glaszuschnitt werden.
1953 - 1962
Die 3. Generation
Mit Norbert Bohle tritt 1957 der erste der drei Söhne von August Bohle in das Unternehmen ein. Zum 1. Januar 1958 wird aus der offenen Handelsgesellschaft (oHG) eine Kommanditgesellschaft (KG), in der Josef und August Bohle als Komplementäre und die drei Söhne von August Bohle bereits als Kommanditisten geführt werden. 1959 verstirbt der Firmengründer Josef Bohle im Alter von 76 Jahren.
Veribor® Vakuum-Saugheber
In den fünfziger Jahren beginnt das Unternehmen die Entwicklung von Saughebern, die zum Transport und zur Handhabung größerer Glasscheiben entwickelt wurden. Die Produktserie rund um den „Scheibengreifer“ Veribor® 1 wurde zunehmend ausgebaut und entwickelt sich zu einem zweiten Standbein für Bohle.
1963 - 1972
Weiteres Wachstum
Alle Erweiterungsmöglichkeiten des bisherigen Geländes sind erschöpft. Eine Betriebsvergrößerung kann 1969 daher nur noch an anderer Stelle stattfinden. So kommt das Unternehmen zu seinem heutigen Firmensitz in Haan. 1968 und 1970 treten auch Norberts Brüder Ulrich und Lothar Bohle ins Unternehmen ein. Die neu gegründete August Bohle Stiftung übernimmt 1971 die Stellung eines Komplementärs in der KG. 1964 wird aus dem Bohle Schriftzug erstmals ein gestaltetes Logo. Seine „Konstruktion“ geht auf einen Glaszuschnitt zurück.
Maschinelle Montage
1972 gelingen Versuche, die Glasschneidermontage maschinell vorzunehmen. Ein großer und notwendiger Produktivitätsfortschritt, der für mehr Wirtschaftlichkeit sorgt.
1973 - 1982
Expansion in Haan
Weitere Baumaßnahmen vergrößerten die vorhandenen Gebäude. Außerdem wir mit dem Bau eines 40 x 25 Meter großen, dreigeschossigen Gebäudes begonnen, in dem später die Verwaltung sitzen wird.
Eintritt in das Computerzeitalter
Der Eintritt ins EDV- und Computerzeitalter bei Bohle erfolgt 1979 durch die Anschaffung eines IBM Tischcomputers. Er ist zunächst für die Lagerverwaltung und Materialwirtschaft im Einsatz.
Produktionserweiterung
Eine Gummi-Spritzmaschine, mit der Gummischeiben für Saugheber nun selbst hergestellt werden können, wird 1978 angeschafft.
1983 - 1992
Firmensitz
1984 erfolgt die Verlegung des Firmensitzes von Solingen nach Haan. Nach der Wende erfolgt 1991 der Aufbau einer zweiten Niederlassung in Torgau, Sachsen.
Tiffany-Trend
Um dem Trend für Tiffany-Glasarbeiten zu folgen, werden spezielle Glasschneider, Zangen und Zubehörartikel entwickelt. Durch die enge Zusammenarbeit mit einem Fachmann dieser Branche kommt es zur Übernahme der Firma CHT (Creativ Hobby Technik).
Neue Vertriebswege
1990 beginnt Bohle mit dem Aufbau eines Direkt-Vertriebsnetzes. Eine wesentliche Aufgabe der Folgejahre ist es, den Direktvertrieb des Sortiments an das europäische Glaserhandwerk und die Glasindustrie zu etablieren.
Der Sohn des Firmengründers verstirbt
1988 verstirbt August Bohle im Alter von 80 Jahren.
1993 - 2002
Internationalisierung und Expansion
In den 90er Jahren eröffnet das Unternehmen durch Neugründungen oder Übernahmen lokaler Firmen mehrere Bohle Niederlassungen in Österreich, Spanien, Italien und Estland. Der französische Markt wird mit einer eigenen Abteilung aus Haan gesteuert. 2002 öffnet die erste afrikanische Niederlassung in Südafrika.
Das Unternehmen wird 2001 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und heißt fortan Bohle AG. Norbert und Lothar Bohle scheiden aus dem operativen Geschäft aus. Norbert Bohle wechselt in den Aufsichtsrat.
Maschinenbau in Torgau
1995 steigt Bohle in den Maschinenbau ein. In einer neuen Niederlassung in Torgau, Sachsen, werden Glasbearbeitungsmaschinen wie Bohr- und Schleifmaschinen gebaut, die in jeder Glaserei benötigt werden.
2003 - 2012
Internationalisierung und Expansion
Die Jahre sind geprägt durch die Eröffnung internationaler Niederlassungen. 2004 wird der russische Markt erschlossen, 2005 folgt Schweden, 2008 Nordamerika und 2011 öffnet schließlich eine Niederlassung in China.
Ein modernes Hochregallager in Haan, das die Logistik und den Versand in Deutschland und umliegende Länder übernimmt, wird in Betrieb genommen.
Vorstandswechsel
2006 gibt Ulrich Bohle gibt den Vorstandsvorsitz ab und wird Aufsichtsratsvorsitzender. Dr. Heinrich Ostendarp wird zum Vorstand des Unternehmens berufen. Arne Klöfkorn, der Schwiegersohn von Ulrich Bohle, wird 2008 Mitglied des Vorstands.
Produktentwicklungen
Bohle entwickelt innovative Eigenprodukte. BriteGuard® ist das erste Oberflächenschutzprodukt aus dem eigenen Haus, mit dem GlassBuddy® kommt ein elektronisches Glasmessgerät auf den Markt, ein neues mikrostrukturiertes Schneidrädchen wird unter dem Namen Cutmaster® Platinum eingeführt und auch das Glasklebesortiment bekommt Zuwachs.
2013 - 2023
Expansion
Im Amerika übernimmt Bohle das Unternehmen Portals, das in den USA für seine Duschbeschläge bekannt ist. Es folgen Anteilskäufe des italienischen Beschlagherstellers Mc Slide und die Übernahme des Schneidrädchenherstellers Lixon. Für die wachsende Nachfrage nach Beschlägen wird das vorhandene Lager umgebaut und später ein zweites Lager mit 1000 qm Fläche im nahegelegenen Hilden in Betrieb genommen.
Das Portfolio
Bohle investiert weiterhin in die Entwicklung neuer und die Weiterentwicklung bestehender Produkte. Hinzu kommen z. B. Eigenentwicklungen wie das Schiebetürsystem MasterTrack®, das Duschtürband Juna® und das Geländersystem VetroMount®, welches den renommierten Red Dot Design Award als „Innovatives Produkt 2020“ gewinnt. Bei den Veribor® Saughebern wird die Kunststoffserie optisch und funktional überarbeitet. Auch die Aluminium Saugheber bekommen 2021 ein neues Design.
Aufsichtsrat und Vorstand
2013 ziehen sich Norbert und Ulrich Bohle als Enkel des Gründers aus dem Aufsichtsrat der Bohle AG zurück. 2013 wird Dr. Mathias Turwitt zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt und Thorsten Böllinghaus tritt 2016 zu Arne Klöfkorn in den Vorstand.
100 Jahre später
Aus dem Ein-Mann-Betrieb von Josef Bohle ist 100 Jahre später eine internationale Größe geworden, die an Innovationskraft nicht verloren hat. Bohle ist Europas führender Hersteller und Anbieter rund um den Werkstoff Glas mit einem Portfolio aus Beschlägen, Handlingprodukten, Werkstattbedarf und Industrieprodukten. Damit stehen wir dem Handwerk, dem Handel und der Industrie zur Seite. Das Unternehmen ist nach dem Qualitätsmanagementsystem ISO 9001:2008 zertifiziert, exportiert in über 100 Länder und zählt weltweit an seinen 14 Standorten etwa 400 Beschäftigte.
Das Motto zum 100-jährigen Jubiläum: Wir fangen gerade erst an. Und damit bleiben auch die kommenden Jahre spannend.