window.dataLayer = window.dataLayer || []; function gtag(){dataLayer.push(arguments)}; gtag('js', new Date()); gtag('config', 'G-GGB7TS7FME',{'send_page_view': false, 'anonymize_ip': true});
Export [DE]

Auf Meisterkurs

Zuhören, büffeln, schwitzen: Regelmäßig bietet Bohle als Fördermitglied im Bundesinnungsverband Meisterschülern die Gelegenheit, vor Ort ihr theoretisches und praktisches Fachwissen zu vertiefen. Zum Beispiel in einem Seminar zur Montage von Schiebetürsystem. Ein Blick hinter die Kulissen.

Fabian S. und Jasim-Osman C. klatschen sich ab. In gerade mal 30 Minuten haben die angehenden Glasermeister das SlideTec optima 50, ein Bohle-Schiebetürsystem mit Einzugsdämpfung, fertig montiert. Den praktischen Teil des Seminars „Montage von Schiebetüren“ im Besucherzentrum der Bohle AG in Haan scheinen die Gesellen aus Bonn und Herford mit Bravour bestanden zu haben. Ihre anfängliche Zufriedenheit ist aber schnell wieder verflogen. Denn dem kritischen Blick von Seminarleiter David Menzel, Technischer Kundenberater für den Bereich Beschlag bei Bohle, ist nicht entgangen, dass die Klemmadapter für die Blende des Systems an der falschen Stelle sitzen. „Bitte nochmal montieren“, sagt Menzel. Die beiden sind zerknirscht. Ihrer Meinung nach ist der Fehler verzeihlich. „Ein Kunde reklamiert das unweigerlich“, sagt Menzel. Also müssen die Klemmen raus, weil die an dieser Stelle die Schiebetür so weit sperren, dass der Einzugsdämpfer die Tür nicht in Endposition bringen kann. „Gerade bei diesen Details“, sagt Menzel, „ist es wichtig, dass die Schüler sich daran gewöhnen, präzise zu arbeiten.“

Sechs Seminare pro Jahr

Neun Schüler der Glasfachschule Rheinbach haben sich für das Seminar Ende Januar angemeldet – eines von vielen im Rahmen ihrer Ausbildung zum Glasermeister. Die Montage von Schiebetürsystemen  gehört zum Pflichtprogramm, „eine komplexe Materie“, sagen die Teilnehmer. Ein Jahr lang drücken die Meisterschüler aus ganz Nordrhein-Westfalen freitags und samstags in der Glasfachschule Rheinbach die Schulbank – zusätzlich zu ihrem Job in den Betrieben. Nach erfolgreicher Meisterprüfung will sich das Gros der Teilnehmer selbständig machen oder den elterlichen Betrieb übernehmen.

Bohle ist Fördermitglied im Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks. Seit mehr als zehn Jahren bietet das Unternehmen unter dem Siegel der Bohle Glass Academy Kurse an, die in die Schulung der künftigen Meister mit einfließen. Aus gutem Grund: Glasbeschlag ist bei Bohle wichtiger Bestandteil des Produktprogramms, Tendenz steigend. Allein 2016 wuchsen die Umsätze in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent. „Mit unserem Engagement“, sagt Seminarleiter Menzel, „stellen wir sicher, dass der Nachwuchs frühzeitig die passende Expertise mitbekommt.“

Sechsmal im Jahr referiert der 30-jährige Glasermeister aus Essen über Schiebetürsysteme. Nach erfolgreicher Gesellen- und Meisterprüfung tauschte er den Werkzeugkoffer gegen die Computertastatur. Knapp fünf Jahre arbeitet Menzel jetzt für Bohle, schulte schon Mitarbeiter in den Bohle-Niederlassungen in England, Schweden und China.

Theorie und Praxis im Einklang

Heute mal wieder in der Bohle-Zentrale in Haan: Vor dem praktischen Teil lauschen ihm die Teilnehmer bei einer Tasse Kaffee in Sachen Theorie. Beschlagspezialist Menzel referiert über die Anforderungen und Varianten von Schiebetürsystemen, verrät Tipps und Tricks für Aufmaß und Montage, erzählt über Trends bei Automatiklösungen und über Barrierefreiheit. Einiges kennen die Teilnehmer, das meiste aber ist neu. Dann zücken die angehenden Glasermeister ihre Smartphones. Nicht für Selfies – sondern um Glasmaße, Lage der Bohrungen, Profillängen, Durchgangsmaße und Griffhöhe für ein Schiebetürsystem zu berechnen. Die Rahmenbedingungen – Produkt, Montagevariante, lichtes Maß – gibt Menzel vor. Nach 20 Minuten sind die Teilnehmer fertig – Meister Menzel kontrolliert und korrigiert.

„Viel gelernt“

Kurz darauf versuchen sich Maximilian S. der neben der Meisterschule im elterlichen Betrieb in Bedburg arbeitet, und Simon R. aus Grevenbroich in der Königsdisziplin: der Schiebetürmontage. Ihre Aufgabe: die Deckenmontage einer Bohle SlideTec optima 150 Synchronumlenkung, mit der sich über eine Umlenkrolle zwei Ganzglastüren mit einem Gewicht von bis zu 150 Kilogramm gegenläufig synchron öffnen und schließen lassen. Nach 90 Minuten sieht fast alles so aus, wie es sein sollte. Nur die Türen schließen nicht bündig. „Die Laufwagen lassen sich 3,5 mm in der Höhe ausrichten“, erklärt Seminarleiter Menzel. „Auf der Baustelle kostet eine derartige Montage schon einmal einen ganzen Arbeitstag“, sagt Meisterschüler Simon R.. „Hier herrschen Laborbedingungen. Aber dieses System war mir neu. Und deshalb habe ich hier heute viel gelernt.“

Zuletzt angesehen